Legende Holz

Wie im gesamten waldarmen Bundesland Schleswig-Holstein können auch in Ratekau nur maximal fünf Prozent des Gesamtenergieverbrauchs aus der Holznutzung stammen. Dieses Holz ist Restholz der Waldbewirtschaftung und Knickholz. Eine Holzhackschnitzel-Nutzung soll auch weiterhin nur auf vorhandenen Umtriebsflächen stattfinden.

Der Wald und insbesondere die wenigen Primärwälder der Gemeinde Ratekau haben für die biologische Vielfalt eine so große Bedeutung, dass in Ratekau deshalb die Wälder wenig genutzt und der Holzvorrat über die nächsten Jahrzehnte erhöht werden sollen, um die Artenvielfalt zu fördern und eine CO2-Senken-Wirkung zu erzielen.

Darum sollen neben den vorhandenen 150 Hektar Naturwaldflächen weitere Waldschutzgebiete in Ratekau ausgewiesen werden. Leider bestehen diesbezüglich Differenzen zwischen der Gemeinde und dem neuen Landesbetrieb Schleswig-Holsteinische Landesforsten, die bislang nicht ausgeräumt werden konnten.

Insbesondere die Ausweitung der Selbstwerbereinschläge im Landeswald führte in den kommunalen Wäldern zu Konflikten mit Naturschutzzielen bis hin zur Vertreibung des Seeadlers (Haliaeetus albicilla), der in ein angrenzendes Waldstück, das Naturschutzgebiet Aalbekniederung am Hemmelsdorfer See, umsiedelte.

Die Fällung von Alt- und Totholz durch Selbstwerber haben die Gemeinde Ratekau sowie drei Nachbarkommunen zum Anlass genommen, das von der EU geförderte „Habitatbaumprojekt" zu starten, das landesweite Bedeutung haben soll. Die Kartierung und Kennzeichnung aller Habitatbäume in öffentlichen und privaten Wäldern sowie im Offenland, die Lebensraum für geschützte Pflanzen- und Tierarten sind, soll deren Schutz gewährleisten und besondere Merkmale wie Höhlen, Spalten oder Pilze erfassen.